Eigentlich wollte ich nach der Lehrzeit Journalist werden, doch verschiedene Kontakte (St. Galler Tagblatt, Tages-Anzeiger, NZZ) führten letztlich zu nichts Konkretem. Heute arbeite ich als Lektor, Korrektor und Texter, und mein Beruf wurde mir auch zum Steckenpferd.

Meine zweite Leidenschaft ist die Volksliteratur (Sagen, triviale Literatur von Karl May über Konsalik und Jerry Cotton bis zu den Comics). Europäische Volksliteratur studierte ich im Nebenfach beim leider zu früh verstorbenen Rudolf Schenda, einem überaus gescheiten Universalgelehrten, der seiner offenen Abneigung gegen Politiker als Marionetten von Industrie und Finanz einen bedingungslosen Philantropismus entgegenstellte.

Ich konzentrierte mich auf althochdeutsch, mittelhochdeutsch, mittellateinisch, Phonetik (beim damaligen Assistenten Hans-Peter Schifferle, heute Chefredaktor des Idiotikons) und Namenkunde  bei Prof. em. Stefan Sonderegger). In höheren Semestern ließ ich mich als begeisterter «Lateiner» auf die Grammatik ein. «Studienbegleitend» arbeitete ich beim Liechtensteiner Namenbuch, wurde später wissenschaftlicher Mitarbeiter und schliesslich Mitautor des zehnbändigen Standardwerks. Der Leiter des Liechtensteiner Namenbuchs, Prof. Hans Stricker, öffnete mir die Türe zu den romanischen Sprachen einen Spalt breit. Mehr als einen Spalt öffnete er später unerwartet mittels eines Osterlamms die Türe nach Rumänien sperrangelweit. Rumänien wurde mir zu einer weiteren Heimat.