«Und täglich grüßt das Murmeltier»
Jährlich feiert man in gewissen Orten der USA und Kanadas am 2. Februar den Groundhog Day. Wenn das Waldmurmeltier (marmota monax) an diesem Tag zum ersten Mal aus seinem Bau kommt und es seinen Schatten sieht, dauert der Winter noch sechs Wochen.
Der Tag ist wohl auf die in Pennsylvania ansässigen Deutschen zurückzuführen; 1841 findet sich der erste Beleg: «Last Tuesday, the 2nd, was Candlemas day, the day on which, according to the Germans, the Groundhog peeps out of his winter quarters and if he sees his shadow he pops back for another six weeks nap, but if the day be cloudy he remains out, as the weather is to be moderate.» Das Brauchtum selbst ist im pennsylvanischen Punxsutawney seit 1886 bezeugt; 1993 wurden Ort und Brauchtum sowie das Murmeltier Phil durch den Kinofilm «Und täglich grüsst das Murmeltier» weltweit bekannt. Pennsilfaanisch Deitsch wird das Waldmurmeltier Grundsau (Grundsow) genannt.
Das Wort Murmel hiess im Althochdeutschen murmunto, murmento; es stammt aus einer romanischen Alpensprache und das lateinische MUREM MONTIS ‚Bergmaus‘ liegt ihm zugrunde. Neben Murmel, Murmele heisst es in Triesenberg Murbel. Verbreitet in der deutschsprachigen Schweiz ist auch das Wort Mungg, dessen Herkunft unklar ist. Örtlich findet sich auch Burmenta, welches zu Murmel gehört.
Im Deutschen gibt es Bauernregeln, die die Bedeutung von Lichtmess als Lostag für das Wetter bezeugen:
«Wenn um Lichtmess der Dachs noch im Loche bleibt, kommt späterhin noch Kälte»
«Wenn der Bär auf Lichtmess seinen Schatten sieht, kriecht er wieder auf vierzig Tage in die Höhle»
«Wenn der Dachs zu Maria Lichtmessen, mittags zwischen 11 und 12 Uhr seinen Schatten sieht, so muss er noch vier Wochen in seinem Baue bleiben»
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